Zum Hauptinhalt springen

Heinrich Wieland.

Heinrich Otto Wieland wurde am 4. Juli 1877 in Pforzheim in Deutschland geboren. Er studierte Chemie an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München, wo er 1901 promovierte und 1909 zum „außerordentlichen Professor“ ernannt wurde. Bereits zu dieser Zeit interessierte er sich für Oxidationsprozesse in lebenden Zellen, die als eine der Grundlagen der Biochemie gelten. Er arbeitete an der Technischen Universität München (TUM) und der LMU bis 1921, mit einem zweijährigen Aufenthalt am Kaiser-Wilhelm-Institut in Berlin-Dahlem. Anschließend folgte er einem Ruf an die Universität Freiburg, kehrte jedoch 1925 an die LMU zurück, um Richard Willstätter als Lehrstuhlinhaber für Chemie nachzufolgen. Er trat 1952 in den Ruhestand und verstarb am 5. August 1957 in München.

Heinrich Wieland erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter 1927 den Nobelpreis für Chemie für seine bahnbrechenden Untersuchungen zu Gallensäuren und verwandten Substanzen. Er war ein Cousin von Albert Boehringer, dem Gründer des Unternehmens Boehringer Ingelheim. Bereits 1903 begann Wieland mit dem Unternehmen zusammenzuarbeiten, und 1917 gründete Boehringer Ingelheim auf seinen Rat hin die erste wissenschaftliche Abteilung des Unternehmens, die sich der innovativen Forschung widmete. Heinrich Wielands wissenschaftliche Erkenntnisse ermöglichten es beispielsweise, Medikamente zur Behandlung von Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen zu entwickeln.