Abgeschlossene Förderinitiativen
Mit ausgewählten Förderprojekten verfolgt die Boehringer Ingelheim Stiftung das Ziel, neue Strukturen zu ermöglichen, die neue Forschungsfelder eröffnen und die Rahmenbedingungen in bestehenden Forschungslandschaften nachhaltig verbessern, um vorhandenes Potenzial optimal heben zu können. Im Folgenden sind ausgewählte, abgeschlossene Förderprojekte beispielhaft aufgeführt.
Abgeschlossene Förderinitiativen
Dank einer Förderung der Boehringer Ingelheim Stiftung konnten das Institut für Molekulare Biologie (IMB), der Fachbereich Biologie der Universität Mainz, die Universitätsmedizin Mainz und das Max-Planck-Institut für Polymerforschung im Jahr 2011 ein gemeinsames Internationales Doktorandenprogramm („Gene Regulation, Epigenetics, and Genome Stability“, IPP) einrichten. Die Stiftung förderte das Programm bis Ende 2020 mit rund 3,8 Millionen Euro.
Hintergrund und Ziele der Förderung.
Talentierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler gewinnen zu können, ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine starke Forschungslandschaft. Dazu legte das Internationale Dissertationsprogramm (International PhD Programme – IPP) den Grundstein: Es bietet den Promovierenden beste Forschungsbedingungen und ein exzellentes Ausbildungsprogramm. Gleichzeitig schafft das IPP ein lebendiges Netzwerk für gemeinsame Initiativen in Forschung und Lehre.
Kernaufgaben und Stipendien standen im Mittelpunkt der Förderung.
Die Boehringer Ingelheim Stiftung stellte finanzielle Mittel für Kernaufgaben des IPP zur Verfügung. Hierzu gehörten internationale Ausschreibungen und der Auswahlprozess in Mainz, die Organisation und Durchführung des Ausbildungsprogramms sowie die zentrale Verwaltung. Ein großer Teil der Förderung floss in die Bezahlung der Promovierenden.
Mehr als 260 Nachwuchsforscher aus 50 Ländern entschieden sich für Mainz.
Seit Beginn des IPP nimmt die Zahl hoch qualifizierter Bewerberinnen und Bewerber aus aller Welt stetig zu. So zog das IPP bisher insgesamt mehr als 260 Doktorandinnen und Doktoranden aus 50 Ländern nach Mainz (Stand Dezember 2020).
Darüber hinaus hat sich das IPP als Impulsgeber für weitere gemeinsame Initiativen für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Mainz erwiesen. So bildeten das IMB und der Fachbereich Biologie der Universität Mainz einen gemeinsamen neuen Forschungsschwerpunkt (GeneRED), gefördert vom Land Rheinland-Pfalz , der in das IPP integriert ist.
Im November 2021 wurde das IPP bereits zum zweiten Mal von renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit ausgewiesener Expertise in der Promovierendenausbildung mit sehr positivem Ergebnis evaluiert: Das IPP hat sich zu einem international wettbewerbsfähigen Programm entwickelt, das mittlerweile gleichzusetzen sei mit den renommiertesten Programmen für Promovierende in Europa. Es habe einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung des Standorts Mainz in den Lebenswissenschaften geleistet und bilde eine wichtige Triebkraft für den Aufbau von interdisziplinären Forschungskooperationen über die Grenzen einzelner Einrichtungen hinweg.
2013 sagte die Boehringer Ingelheim Stiftung der Universität Mainz eine Großspende in Höhe von 50 Millionen Euro zu. Diese Förderung sollte es der Universität ermöglichen, ihr Zukunftskonzept zur Neuausrichtung des Fachbereichs Biologie umzusetzen. Dieses Konzept hatte die Universität Mainz im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder erarbeitet.
Hintergrund und Ziele der Förderung.
Die Spende der Boehringer Ingelheim Stiftung sollte es der Universität Mainz erlauben, beste Forschungsbedingungen zu bieten, um damit hochkarätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für Mainz zu gewinnen und so neue und zukunftsträchtige Forschungsbereiche in der Biologie zügig aufzubauen.
Mit Hilfe der Förderung konnte die Universität Mainz im Wettbewerb um die besten Köpfe so Gelder für Ausstattung und Personal bereitstellen, die auch im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig und attraktiv sind. Zweites Ziel der Initiative war es, dem wissenschaftlichen Nachwuchs im Fachbereich Biologie eine exzellente Ausbildung zu bieten. Zusammen mit der Großspende für das Institut für Molekulare Biologie (IMB) sollte die Förderung des Fachbereichs Biologie helfen, die Universität Mainz als einen exzellenten und international wahrgenommenen Standort für Lebenswissenschaften zu etablieren.
Klare Rahmenbedingungen gewährleisten Forschungsfreiheit und Qualität.
Die Grundlagen der Zusammenarbeit zwischen der Boehringer Ingelheim Stiftung und der Universität Mainz sind in einer schriftlichen Vereinbarung geregelt. In dieser Vereinbarung verpflichtete sich die Stiftung, innerhalb eines Zeitraums von bis zu zehn Jahren 50 Millionen Euro zu spenden.
Die Universität Mainz verpflichtete sich mit Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz, einen Neubau für die Biologie zu erstellen.
Die Boehringer Ingelheim Stiftung hat keinen Einfluss auf die Forschungsrichtung des Fachbereichs Biologie, der neue Professuren völlig unabhängig von der Stiftung besetzt. Ebenso entscheiden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Universität Mainz frei über die Verwendung und Veröffentlichung ihrer Forschungsergebnisse, an denen die Boehringer Ingelheim Stiftung keinerlei Rechte hat.
Mit insgesamt rund 5,8 Millionen Euro förderte die Boehringer Ingelheim Stiftung ein Forschungskonsortium in der kardiovaskulären Medizin an der Universitätsmedizin Mainz. Ziel war es, die medizinische Grundlagenforschung in diesem Bereich zu stärken und insbesondere auch Nachwuchsgruppenleiterinnen und Nachwuchsgruppenleiter zu unterstützen. Übergeordnetes Ziel des Forschungsprogramms war es, bisher wenig verstandene Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen zu untersuchen und ihre Wirkmechanismen auf den Organismus auf molekularer Ebene aufzuklären. Langfristig sollen die Erkenntnisse neue Wege der Prävention und Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen ermöglichen.