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Boehringer-Ingelheim-Preis.

Mit dem Boehringer-Ingelheim-Preis möchten wir besonders vielversprechende, fortgeschrittene Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler an der Universitätsmedizin Mainz fördern. Der Preis zeichnet exzellente wissenschaftliche Leistungen jeweils in der klinischen und der theoretischen Medizin aus und ist mit insgesamt 30.000 Euro dotiert. Außerdem erhalten die Preisträger die Möglichkeit an einem eintägigen, speziell auf sie zugeschnittenen Kommunikations-Seminar teilzunehmen.

Der Boehringer-Ingelheim-Preis, den die Stiftung seit 1995 dotiert, feierte 2019 sein 50-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass luden die Universitätsmedizin Mainz und die Boehringer Ingelheim Stiftung zum wissenschaftlichen Symposium "50 Jahre ausgezeichnete medizinische Forschung" ein.

Die Universitätsmedizin Mainz schreibt den Preis jährlich aus und bestimmt die jeweiligen Preisträgerinnen und Preisträger. Bewerben kann sich, wer zum Beispiel als Postdoktorand an der Universitätsmedizin Mainz in der klinischen oder theoretischen Medizin forscht, dort eine Nachwuchsgruppe leitet oder eine Juniorprofessur innehat.

Auf der Verleihungsfeier an der Universitätsmedizin Mainz stellen die Preisträgerinnen und Preisträger ihre Forschungsarbeiten der Öffentlichkeit vor.

Hier können Sie die Liste als PDF herunterladen.

Boehringer-Ingelheim-Preis 2024: Neues zur Leber-Hirn-Störung und Stickstoffmonoxid in Fettgewebe

PD Dr. Christian Labenz und Andy Wing Chung Man, PhD erhalten den mit 30.000 Euro dotierten Boehringer-Ingelheim-Preis 2024. Er geht zu gleichen Teilen an die beiden Nachwuchsforscher der Universitätsmedizin Mainz.

Christian Labenz von der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik hat im Rahmen einer großen Studie herausgefunden, wie bei Menschen mit Leberzirrhose früh erkannt werden kann, ob sie Gefahr laufen, die gefürchtete Leber-Hirn-Störung zu entwickeln. Er sagt: „Unsere Ergebnisse haben direkte Implikationen für die klinische Versorgung von Patient:innen mit Leberzirrhose und eröffnen neue Optionen bis hin zu einer personalisierten Therapie.“

Andy Wing Chun Man vom Institut für Pharmakologie hat herausgefunden, dass Stickstoffmonoxid und wie es in Fettgewebezellen reguliert wird, eine entscheidende Rolle bei der Entstehung kardiometabolischer Krankheiten wie Diabetes oder Adipositas spielt. Sein Fazit: „Ein kleines Molekül mit großer Wirkung steht im Mittelpunkt unserer Arbeit. Wir konnten zeigen, dass die gezielte Beeinflussung von Enzymen, die im Fettgewebe Stockstoffmonoxid – chemische Formel NO –bilden, einen vielversprechenden Ansatz für die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden etwa für die koronare Herzkrankheit darstellen.“

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Die Preisträgerinnen und Preisträger 2011–2023

Dr. Mandy Beyer und Dr. Dr. Damian Herz erhalten Boehringer-Ingelheim-Preis 2023. Die Preise sind jeweils mit 15.000 Euro dotiert.

Die Forschungen der beiden Ausgezeichneten haben das Potential, die Therapien für Menschen mit einer bestimmten Form von Blutkrebs bzw. von Parkinson deutlich zu verbessern.

Dr. Beyer vom Institut für Toxikologie entwickelte einen innovativen Therapieansatz zur Behandlung bösartiger Leukämien und wird dafür im Bereich theoretische Medizin ausgezeichnet.

Dr. Dr. Herz von der Klinik und Poliklinik für Neurologie entdeckte einen neuen Ansatz zur besseren Tiefenhirnstimulation zur Behandlung von Parkinson und erhält den Preis für klinische Medizin.

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Mediziner Dr. Michael Kühn und die Biologin Dr. Sabine Muth mit dem Boehringer-Ingelheim-Preis 2021 aus. Die Preise sind jeweils mit 15.000 Euro dotiert.

Dr. Michael Kühn erhält den Boehringer-Ingelheim-Preis für klinische Medizin. Er hat herausgefunden, dass sich mit einer Kombination zweier Medikamente eine häufige Blutkrebserkrankung wesentlich effektiver behandeln lässt als bisher.

Dr. Sabine Muth erhält den Boehringer-Ingelheim-Preis für theoretische Medizin. Sie hat einen Signalweg entdeckt, über den Bakterien der Darmflora das Immunsystem aktivieren.

Die Erkenntnisse der Preisträger haben hohe klinische Relevanz, weil sie neue Möglichkeiten zur Entwicklung von Therapien eröffnen.

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Die Boehringer Ingelheim Stiftung zeichnet den Mediziner PD Dr. Maximilian Ackermann und die Biologin Dr. Christine Zimmermann mit dem Boehringer-Ingelheim-Preis 2020 aus. Die Preise sind jeweils mit 15.000 Euro dotiert.

PD Dr. Maximilian Ackermann erhält den Boehringer-Ingelheim-Preis für klinische Medizin. Er hat gezeigt, dass die Neubildung von Blutgefäßen bei bestimmten Lungenkrankheiten eine entscheidende Rolle spielt.

An Dr. Christine Zimmermann wird der Boehringer-Ingelheim-Preis 2020 für theoretische Medizin vergeben. Sie hat nachgewiesen, dass menschliche Zellen mithilfe der Mechanismen, mit denen sie eigene Bestandteile abbauen und verwerten, die Vermehrung bestimmter Viren hemmen. Die Erkenntnisse haben hohe klinische Relevanz, weil sie neue Möglichkeiten zur Entwicklung von Wirkstoffen und Therapien eröffnen.

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Dr. Timo Uphaus hat eine Methode entwickelt, mit dem Ärzte bereits in der Notaufnahme entscheiden können, bei wem es besonders wahrscheinlich ist, dass eine längere Messung der elektrischen Herzaktivität – auch EKG genannt – die richtige Diagnose ermöglicht, um mit Medikamenten weitere Schlaganfälle verhindern zu können.

Dr. Neha Tiwari fand heraus, welche Gene in welcher Reihenfolge im Mäusegehirn aktiv sein müssen und welche Proteine diese Genaktivität steuern, damit sich aus Vorläuferzellen im Gehirn sogenannte Astrozyten entwickeln. Diese Zellen erfüllen wichtige Funktionen, können aber unter Umständen selbst Krankheiten verursachen, weshalb es wichtig ist, ihre Entwicklung zu verstehen.
Die Verleihung ist zum Jubiläum eingebettet in ein wissenschaftliches Symposium.

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Dr. Frank Bicker hat die bedeutende Rolle des Proteins EGFL7 bei der Bildung neuer Nervenzellen aus Stammzellen im erwachsenen Gehirn und dessen Wirkungsweise nachgewiesen. Diese Erkenntnisse haben direkte Implikationen für das lebenslange Lernen, aber auch für mögliche Therapieansätze im Rahmen der regenerativen Medizin.

Dr. Swenja Kröller-Schön untersuchte den Einfluss von Fluglärm auf die Gesundheit, insbesondere mit Blick auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie hat vor allem die molekularen Prozesse untersucht, über die Fluglärm Schäden an den Blutgefäßen verursachen kann. Sie konnte zeigen, dass Fluglärm über den gleichen Mechanismus zu Gefäßfunktionsstörungen führt wie traditionelle Risikofaktoren - ein echter Durchbruch bei der Lärmforschung. 

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Der Toxikologe Dr. Jörg Fahrer fand heraus, wie Zellen des Darms auf bestimmte krebserregende Stoffe, die etwa beim Braten von Fleisch entstehen, reagieren und welche Wege die Zelle einschlägt, um sich vor Schäden an ihrem Erbgut und Zelltod zu schützen. Die neuen Erkenntnisse helfen, besser zu verstehen, wie Dickdarmkrebs entsteht.

Die Augenärztin Dr. Katharina Ponto wertete Daten der Gutenberg-Gesundheitsstudie aus und liefert nun erstmals verlässliche und aussagekräftige Zahlen zu Netzhautveränderungen im sehr frühen Diabetes-Stadium. Ihre Daten legen nahe, dass gezielte Screening Programme helfen könnten, Netzhautschäden als Folge einer Zuckererkrankung zu vermeiden.

Die gesamte Pressemitteilung finden Sie hier.

Der Orthopäde Dr. Andreas Baranowski und der Immunologe Dr. Georg Gasteiger erhielten den Boehringer-Ingelheim-Preis 2016. Andreas Baranowski fand heraus, dass bei Prothesen aus Titan, die mit dem körpereigenen Eiweiß „Bone Sialoprotein“ beschichtet sind, knochenspezifische Gene aktiviert werden. Daraus können eine bessere Verankerung der Prothesen im Knochen und damit ein langfristig stabilerer Sitz resultieren.

Dr. Georg Gasteiger konnte nachweisen, dass bestimmte Zellen des angeborenen Immunsystems, die sogenannten ILCs, an ihre jeweiligen Gewebe angepasste, lokale Abwehrzellen sind. Diese Erkenntnis ist ein bedeutender Schritt, um die Funktionsweise der Immunabwehr zu verstehen.

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Die Kardiologin Dr. Susanne Karbach fand eine mögliche Erklärung für die Beobachtung, dass bei Patienten mit der Hauterkrankung Psoriasis verstärkt Herz-Kreislauf-Erkrankungen auftreten.

Der Immunologe Dr. Alexander Ulges entdeckte eine neue Gruppe regulatorischer T-Zellen, die die Immunabwehr in der Lunge reguliert, und entschlüsselte dabei auch den entsprechenden Mechanismus auf molekularer Ebene.

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Die Biotechnologin Dr. Ute Distler optimierte ein Verfahren zur qualitativen und quantitativen Proteinanalyse, welches hilft, wichtige biologische Prozesse zu verstehen.

Die Medizinerin Dr. Julia Weinmann-Menke identifizierte einen neuen Biomarker, der es erstmals bei der Autoimmunerkrankung systemischer Lupus erythematodes erlaubt vorherzusagen, ob sich zusätzlich eine Entzündung der Nieren, die sogenannte Lupusnephritis, entwickelt. 

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Die Psychologin Iris Reiner untersuchte, wie bei depressiven Patienten frühe Beziehungserfahrungen und das oft als „Liebeshormon“ bezeichnete Neuropeptid Oxytocin zusammenspielen. Reiners Ansatz könnte helfen, Depressionen und ihre Entstehung besser zu verstehen.

Der Molekularbiologe Nir Yogev überzeugte die Fachjury mit einer Arbeit zur Multiplen Sklerose (MS). Er wies erstmals nach, dass die sogenannten dendritischen Zellen nicht nur Auslöser der Krankheit sind, wie man bisher annahm, sondern auch schützen. Seine Ergebnisse öffnen vielversprechende Wege für die Therapie von MS.

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Als Immunologin erforschte Dr. Nadine Prinz das Antiphospholipid-Syndrom (APS), eine der häufigsten Autoimmunerkrankungen, die Thrombosen und Fehlgeburten verursachen kann. Sie entdeckte einen bisher unbekannten Signalweg und wies erstmals nach, wie sich das Immunsystem bei APS selbst fälschlicherweise in Alarm versetzt.

Die Forschungserkenntnisse der Biologin Dr. Kordula Kautz-Neu könnten ein Ansatz zur Entwicklung eines Impfstoffes gegen Leishmaniose sein – laut WHO eine der weltweit bedeutendsten Infektionskrankheiten mit 12 Millionen infizierten Menschen im Jahr 2012.

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Der Pharmakologe Dr. Sven Horke entdeckte, dass bestimmte Tumorzellen das menschliche Enzym PON2 zum Überleben brauchen. Würde man PON2 ausschalten, könnte man möglicherweise Krebserkrankungen, wie zum Beispiel Leukämien, bekämpfen.

Dr. Bernhard Baier überzeugte die Fachjury, indem er unter anderem bei Schlaganfallpatienten nachwies, dass Schäden in einer bestimmten Kleinhirnregion zu Aufmerksamkeitsstörungen führen können. Die Forschungsergebnisse des Neurologen könnten die Therapie und die Rehabilitation von Patienten mit solchen Hirnschädigungen verändern.

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