AITHYRA-Institut.
Forschungsinstitut für KI in der Biomedizin gegründet.
Mit einer Förderung der Boehringer Ingelheim Stiftung (BIS) über 150 Millionen Euro gründete die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) im September 2024 in Wien das AITHYRA Institut. An ihm werden Forschende aus KI und Biomedizin in einer bisher einzigartigen Kooperation neuartige Forschungsansätze für die Biomedizin entwickeln. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis von biomedizinischen Zusammenhängen zu erlangen, um Erkrankungen besser zu verstehen, schnellere und zuverlässigere Diagnosen zu ermöglichen sowie Therapieentwicklungen für derzeit unheilbare Krankheiten zu unterstützen. Die Förderung der BIS läuft über 12 Jahre und ist die bisher größte private Forschungsförderung Österreichs.
Oxford-Professor als Institutsdirektor.
Als Gründungsdirektor konnten Stiftung und ÖAW den DeepMind Professor Michael Bronstein gewinnen, der als echter Superstar der KI-Szene gilt. Neben seinen akademischen Meriten – u. a. Stanford, MIT, Harvard, Oxford – hat er seine Expertise bei führenden Tech-Unternehmen eingebracht und mehrere erfolgreiche Start-ups gegründet.
Ein hochrangiges internationales Search Committee sucht derzeit nach einer weiteren Person, die als biomedizinische Institutsdirektion die KI-Expertise von Bronstein ergänzt. Anita Ender, administrative Direktorin des CeMM – Forschungszentrum für Molekulare Medizin der ÖAW, übernimmt neben ihrer Rolle am CeMM die Geschäftsführung des Instituts und schafft so eine Verbindung zum medizinischen Campus Wien.
KI wird die biologische Revolution des nächsten Jahrzehnts antreiben. Das langfristige Ziel ist es, die menschliche Gesundheit zu verbessern. AITHYRA soll die besten Forschungsansätze aus der Welt der Academia, forschender Unternehmen und Start-Ups vereinen und sich mit universitären und außeruniversitären Wissenschaftseinrichtungen aus dem In- und Ausland eng vernetzen. ,We will make AITHYRA the place where magic happens.'
Michael Bronstein, Wissenschaftlicher Direktor
Foto: ÖAW
In einem kurzen YouTube-Video vermittelt Michael Bronstein erste Einblicke in die Arbeit von AITHYRA (auf Englisch).
Video Antrittsvortrag Gründungsdirektor Bronstein auf der Vimeo-Plattform (auf Englisch).
AITHYRA-Forschungsprinzipien.
KI- und Life Sciences-Experten und -Expertinnen wollen im AITHYRA-Institut auf eine neue Weise eng zusammenarbeiten: KI-Forschende sind von Anfang an in die biomedizinische Forschung, in Experimente und in die Auswertung der Daten miteinbezogen – und nicht wie bisher üblich erst im Anschluss. Das AITHYRA wird in seiner Forschung höchste ethische Standards einhalten. Die Ergebnisse und Daten macht es grundsätzlich allen Forschenden weltweit nach dem Open-Access Prinzip zugänglich.
Wien als Standort.
Wien ist ein Hot-Spot für die Lebenswissenschaften mit vielfältigen akademischen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, forschenden Unternehmen und Start-ups. Auf der Suche der Stiftung nach einem geeigneten Standort konnten die ÖAW und die Stadt Wien mit ihrem Konzept die Gremien der Stiftung in einem kompetitiven Auswahlverfahren überzeugen.
Institutsname in Zusammenarbeit mit einer KI entwickelt.
Den Namen AITHYRA selbst haben die BIS und die ÖAW mit Hilfe einer KI generiert und so das Forschungsprinzip des Instituts zur Namensfindung genutzt. Um den Geist von KI und Biomedizin zu verkörpern, wurde die griechische Mythologie als Inspiration herangezogen und mit den Zielen des neuen Instituts verknüpft – und AITHYRA war geboren. Laut der KI-generierten Hintergrundgeschichte ist sie die Tochter von Athene, der Göttin der Weisheit, und Asclepius, dem Gott der Medizin, und ist somit Schutzpatronin und Quelle der Inspiration. Das nach ihr benannte Institut soll die Geschichte der biomedizinischen Forschung in die Zukunft fortschreiben.
Neubau für AITHYRA-Institut.
Das AITHYRA-Institut wird in einem neu zu errichtenden Gebäude am Vienna BioCenter Campus (VBC) in Wien-Landstraße angesiedelt. Das neue Institut wird dort vom erfolgreichen Life Sciences-Umfeld universitärer und außeruniversitärer Institute profitieren. Neben der Errichtung eines eigenen hochmodernen KI-gesteuerten Roboterlabors kann das AITHYRA-Institut auch auf die VBC-Infrastruktur zurückgreifen, was zahlreiche Synergien ermöglicht. Bis der Neubau fertiggestellt ist, stellt die Stadt Wien in der sogenannten „Marxbox“ Räume in unmittelbarer Nähe des BioCenters zur Verfügung. Die Kosten für die Unterbringung des AITHYRA Institutes übernimmt zu zwei Drittel das österreichische Wissenschaftsministerium und zu einem Drittel die Stadt Wien über ihre Wirtschaftsagentur.
Über die ÖAW.
Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) hat die gesetzliche Aufgabe, „die Wissenschaft in jeder Hinsicht zu fördern“. 1847 als Gelehrtengesellschaft gegründet, steht sie mit ihren heute über 760 Mitgliedern, 27 Forschungsinstituten sowie rund 1.800 Beschäftigten für innovative Grundlagenforschung, interdisziplinären Wissensaustausch und die Vermittlung neuer Erkenntnisse – mit dem Ziel zum wissenschaftlichen und gesamtgesellschaftlichen Fortschritt beizutragen.
Förderung des BioAI Dresden – Erster Brückenschlag vollzogen
Nach AITHYRA im September, steht seit Ende November 2024 der zweite von der BIS finanzierte Brückenpfeiler für KI in der Biomedizin Europa: Mit 20 Millionen Euro fördert die BIS den neu gegründeten Forschungsbereich BioAI Dresden über 10 Jahre. Die andere Hälfte der insgesamt 40 Millionen Euro für das Gemeinschaftsprojekt im Bereich der biologischen und biomedizinischen KI kommen von der Max-Planck-Gesellschaft, der TU Dresden und dem Freistaat Sachsen. BioAI Dresden ist mit seinen zwei Forschungsgruppen am Zentrum für Systembiologie Dresden (CSBD) angesiedelt, einem interinstitutionellen Zentrum zwischen dem Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG), dem Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme (MPIPKS) und der Technischen Universität Dresden.
AITHYRA und BioAI Dresden werden eng zusammenarbeiten und haben bereits die ersten Kontakte aufgebaut, wie die gemeinsame Paneldiskussion während des Falling Walls Science Summit am 8. November 24 zeigt. (Sowie der Stream der Veranstaltung online verfügbar ist, werden wir den Link bereitstellen.)
Weitere Informationen und Kontakt.
Verfolgen Sie die Entwicklung des AITHYRA-Instituts auf seinem spannenden Weg: www.oeaw.ac.at/aithyra
Falls Sie noch weitere Fragen zur Arbeit der Stiftung haben, können Sie uns gern anrufen oder eine E-Mail schicken.